Physiologus

Im Physiologus wird der Hirsch als Todfeind der Schlange beschrieben und damit Christus gleichgesetzt, der den Teufel bekämpft – San Pietro fuori le mura (Spoleto)

Physiologus (lateinisch; altgriechisch Φυσιολόγος) ist eine frühchristliche Naturlehre in griechischer Sprache. Erste Überlieferungen entstanden im 2. bis 4. Jahrhundert. Der ursprüngliche Physiologus besteht aus 48 Kapiteln, in denen Pflanzen, Steine und Tiere beschrieben und allegorisch auf das christliche Heilsgeschehen hin gedeutet werden. Der Physiologus fand weite Verbreitung im christlichen Orient und dem mittelalterlichen Europa und wurde in viele Sprachen übersetzt.

Mit Abbildungen versehen wurde der Text erst sekundär, so im Codex Smyrnensis, einer im 14. Jahrhundert[1] entstandenen Handschrift, die 1922 im Brand von Izmir vernichtet wurde.[2]

  1. Otto Demus: Bemerkungen zum Physiologus von Smyrna. In: Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik. Band 25, (Wien) 1976, S. 235–257.
  2. Physiologus. Frühchristliche Tiersymbolik. Übersetzt und herausgegeben von Ursula Treu. Union Verlag, Berlin (Ost) 1981 (DNB 810706830, mit ausführlichem Nachwort). 3. Auflage (Physiologus. Naturkunde in frühchristlicher Deutung): Artia Verlag, Hanau 1998, S. 144–148 (Zu den Abbildungen).

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